Wertekodex des SKM Bundesverbandes und seiner Mitwirkenden
Die politische und gesellschaftliche Kultur in Deutschland befindet sich in einem ständigen Veränderungsprozess. Die damit einhergehenden Veränderungen von Werten in der Gesellschaft Deutschlands veranlassen den SKM Bundesverband und seine angeschlossenen Vereine, ihre Wertehaltung mit einem eigenen Kodex zum Ausdruck zu bringen.
Auch wenn wir uns in politische Diskurse einbringen, basiert unser Handeln auf dem Grundsatz der anwaltschaftlichen Vertretung unserer Klienten sowie dem Grundsatz der parteipolitischen Unabhängigkeit.
Unser Handeln wird von unserem Leitsatz „Der Mensch am Rand ist unsere Mitte“ getragen. Dabei berufen wir uns auf das christliche Menschenbild, die katholische Soziallehre und das Leitbild des SKM Bundesverbandes. Diese geben uns eine Haltung vor, die wir in unseren Vereinen leben wollen.
Wo wir gesellschaftliche Verwerfungen feststellen, gehen wir diese konstruktiv an und suchen dafür Verbündete. Dabei wollen wir die Ursachen angehen sowie ihre vordergründigen Symptome.
Wir treten ein für unsere Demokratie, den Rechtsstaat, die Gewaltenteilung, das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Pressefreiheit in unserem Land. Wir stehen für den guten Geist des Grundgesetzes ein, den ihm die Mütter und Väter des Grundgesetzes aufgrund der traumatischen Erfahrungen von völkischem, diskriminierendem, ausgrenzendem und nationalistischem Gedankengut des Dritten Reiches eingegeben haben. Dieses Gedankengut darf niemals mehr einen Platz in unserem Lande haben.
Deutschland hat in kürzester Zeit durch zwei Kriege Unglück und Zerstörung über Europa und die Welt gebracht. Wir wissen es zu würdigen, dass uns viele Länder wieder in die internationale Staatengemeinschaft aufgenommen haben und wir seit über 70 Jahren Frieden und Wohlstand durch das große Friedensprojekt Europa erleben können. Um dieses Friedensprojekt zu erhalten, muss es allen Bürgern in der EU sowie ihren Handelspartnern gut gehen. Wir stehen zu der Verantwortung Deutschlands in der Welt und setzen uns für ein Finanz- und Sozialsystem ein, das sicherstellt, dass die gesellschaftlichen Aufgaben von allen in fairen Anteilen finanziert werden.
Wir setzen alles daran, dass die Menschen in unseren Vereinen sich nach Kräften dafür engagieren, die anvertrauten Dinge nicht leichtfertig zu verspielen oder zu opfern, sondern diese an die nachfolgenden Generationen weiterzureichen.
Jede und jeder Einzelne in unseren Organisationen ist dazu aufgerufen, sich für folgendes Wertesystem einzusetzen:
Ich persönlich und wir als Verband setzen uns dafür ein, dass
- das christliche Menschenbild unser Leitbild ist
- jeder Mensch als Ebenbild Gottes wahrgenommen wird
- die unantastbare Würde eines jeden Menschen geschützt wird
- jeder Mensch das Recht auf freie Meinungsäußerung hat
- das Recht eines jeden Menschen auf Selbstbestimmung geachtet wird
- rechts- und linksradikale, antisemitische, faschistische und neonazistische Tendenzen bekämpft werden
- eine Auseinandersetzung mit Menschen und Gruppierungen aus anderen Kulturen und Religionen konstruktiv und respektvoll erfolgt
- andere Lebensentwürfe mit Toleranz und Respekt geachtet werden
- jeder Form von Diskriminierung und Rassismus entgegengetreten wird
- gegen finanzielle, körperliche, psychische, sexualisierte, strukturelle und verbale Gewalt die Stimme erhoben wird
- Zivilcourage gestärkt wird
- die Einsicht greift, dass das Menschsein jeder Person mehr wiegt als ihr Funktionieren in gesellschaftlichen Bezügen
- alle Menschen, die Hilfe benötigen und diese wollen, diese Hilfe erhalten – unabhängig von sozialer oder ethnischer Herkunft, Nationalität, sexueller Orientierung, Religion und Weltanschauung
- dieser Wertekodex bei der Weiterentwicklung des Verbandes handlungsleitend bleibt.
Beschlossen auf der Vertreterversammlung 2019 in Berlin